Chronik der

 

ZimmerStutzenSchützenGesellschaft

 

ZSSG Rettenbach a.A.

 

 

 

Die Zimmerstutzen-Schützengesellschaft Rettenbach am Auerberg wurde im Jahre 1898 gegründet.

 

Gründungsmitglieder waren:

 

 

 

                                   Name                         Beruf                          heutiger Name oder Haus

 

1. Schützenmeister    Götsch Wendelin       Schmied                      Barnsteiner
2. Schützenmeister    Waibel Josef              Bauer                          Krumbacher
Schriftführer &            Dormaier Alex           Pfarrer

 

Kassier                      

 

                                   Fischer Johann          unterer Wirt                Weichbergmarkt (zuvor: Fischer)

 

                                   Götzfried Jakob         Lehrer                         Prokosch

 

                                   Hartmann Franz        hinterer Schmied         Hartmann

 

                                   Hörtreiter Xaver         Müller                          Merk

 

                                   Enzensberger Heinrich    Bauer                          Furch Franz (zuvor: Wölfle)

 

                                   Martin Mathäus          Bauer                          Kienle

 

                                   Schropp Magnus        Schreiner                    Pfanzelt (zuvor: Wörishofer)

 

                                   Pfanzelt Johann         Bauer                          Huber

 

                                   Brugger Franz            Wagner                       Kollmann (zuvor: Stückl)

 

 

 

Bereits 1899 hatte der Verein 20 Mitglieder. Ein Kuriosum dieser Zeit war, dass von 1903 bis 1911 ein Radfahrverein als Zweitverein nebenbei geführt wurde. In dem Zeitraum von 1911 bis 1914 wurde dieser als Schützenverein II geführt. Auch über diesen Verein sind Aufzeichnungen in Form alter Abrechnungs- und Protokollbücher erhalten. Ab dem ersten Weltkrieg gab es dann nur noch einen Verein. Laut den Aufzeichnungen in den Büchern wurde der Schießbetrieb während des Krieges eingestellt und erst im Jahr 1919 wieder aufgenommen.

  

Während des Zweiten Weltkriegs wurde der Schießbetrieb bis 1942 durchgeführt. Schon im Jahr 1951, als von den Besatzungsmächten das Schießen mit glattläufigen Luftgewehren wieder erlaubt wurde, nahm der Schützenverein seine Aktivität wieder auf. Dieser Wiederanfang war am 15.01.1951. Zum   1. Schützenmeister wurde Pfanzelt Sebastian sen. und zum 2. Schützenmeister Kaufmann Xaver sen. gewählt. Als Schriftführer und Kassier wurde Pfanzelt Johann (Gebele) gewählt, der dieses Amt bereits vor dem Krieg ausführte und somit insgesamt 35 Jahre (bis 1954) als Schriftführer fungierte. Bei dieser Neugründung nach dem Krieg hatte der Verein 44 Mitglieder, die damals einen Jahresbeitrag von zwei Mark zu bezahlen hatten.

  

Die Versammlungen und das Schießen fanden beim sog. „Oberen Wirt“ statt, in dem sich heute die Mehrzweckhalle und die Gaststätte „Goldenes Kreuz“ sowie auch unser Schützenheim befinden. Allerdings gab es damals nur einen Schießstand. Geschossen wurde von der Wirtsstube aus durch eine   90 x 90 cm große Öffnung in der Wand durch das Nebenzimmer in die Küche hinein, in welcher sich die Zielscheibe befand. Die Treffer wurden durch einen sogenannten „Zieler“ dem Schützen angezeigt. Dabei handelte es sich um einen anderen Schützen, der die Treffer ablas und eine Anzeigetafel so drehte, dass der Schütze die Ringzahl angezeigt bekam. Für seine Tätigkeit als Zieler bekam dieser pro Schießabend eine Maß Bier. Später wurde der Durchbruch in die Küche vergrößert, so dass es zwei Stände mit Kurbelseilzug gab. Nun konnten zwei Schützen nebeneinander stehend schießen.

  

1962 bauten die Schützen eine Kammer über dem alten Musikproberaum sowie einen Teil der Tenne zum Schießstand aus. Am 19.01.1963 wurden Schießstand und Schützenstüberl feierlich eröffnet.

Als der „Obere Wirt“ abgerissen wurde, trainierten die Rettenbacher Schützen vorübergehend auf dem Kienberg im Hause der Familie Kaufmann. Dort hatten sie sich zwei Stände installiert. Die offiziellen Schießwettbewerbe wie Königschießen und Jubiläumsschießen fanden im Schützenheim in Stötten statt.

 

Bei Rundenwettkämpfen fanden sowohl Hin- und Rückkampf in der Regel in den Schützenheimen der Gegner statt. Durch den Bau der Mehrzweckhalle konnte der Schießbetrieb ab 1986 wieder, auf nun-mehr 9 Ständen, aufgenommen werden. Bis zum heutigen Tage befinden sich die Stände dort und werden rege genutzt. Im Zuge des Gauschießens 2017 wurde die Schießanlage auf

8 elektronische Stände umgerüstet. Drei elektronische Stände können so umgebaut werden, dass weiterhin mit dem traditionellen Zimmerstutzen geschossen werden kann. Da die Protokoll- bzw. Kassenbücher des Vereins seit seiner Gründung vor 119 Jahren vollständig erhalten sind, lassen sich durch die Aufzeichnungen durchgehend ihre Schützenmeister und alle anderen Ämter nachweisen.

 

 

 

 

Ein Auszug aus dem Original des Zweiten Buches unseres Vereins aus dem Jahr 1913 mit wortgetreuer Übersetzung:

 

 

 

2. Buch des Schützenvereins I. Rettenbach

 

 

 

Gegründet wurde der Verein im Dezember 1898 laut des I. Buches. Gegründet wurde der Verein von zehn Mitgliedern und wurde im Laufe der Periode um zwei Mitglieder vermehrt.

 

Nach Abschluss des I. Rechnungsjahres verblieb ein Aktivrest von 31 Mark. Im 2. Jahr waren es 20 Mitglieder und verblieb ein Rest von 9,61 Mark. Seitdem gedieh der Verein.

 

 

 

 

                                                         Von links nach rechts: Kaufmann Xaver, Pracht Josef,

                                                                                    Kollmann Eligius, Scholz Jakob, stehend: Rättich Fritz